Mit der Trocadero-Menükarte könnte man ein ganzes Kochbuch füllen. Allerdings sind Restaurants mit grosser Speisekarte nicht immer zu empfehlen. Doch Severino Olcelli vom Ristorante Trocadero überzeugt uns vom Gegenteil. Er hat sein Metier von der Pike auf gelernt und in den besten Häusern unter Beweis gestellt. Wer hier einkehrt, wird von der Qualität nicht enttäuscht sein. Was auf den Tisch kommt, ist typisch italienisch: vom Saltimbocca alla romana (Kalbsschnitzel mit Salbei und Rohschinken an Marsalasauce) über Piccata di vitello alla veneziana (Kalbsschnitzel nach venezianischer Art) bis zur Hausspezialität Spiedino di manzo Trocadero, einem Rindfleischspiess. Auch die saisonalen Tagesgerichte werden frisch zubereitet. Im Trocadero wird man auch glücklich, wenn man keine Lust auf Fleisch hat. Es gibt ein abwechslungsreiches Salatbuffet; man kann aus mehr als zehn Hauptspeisen auswählen – Pasta fatta in casa sei Dank! Dass auch kleine Portionen bestellt werden können, kommt bei den Gästen sehr gut an. Entweder tut es der Linie gut – oder es hat noch Platz für etwas Süsses aus der ebenfalls sehr reichhaltigen Dessertkarte. Das Gleiche gilt für das einzigartige Pizza-Angebot,
vom Klassiker «Margherita» bis zu raffinierten Varianten mit und ohne Fleisch und Meeresfrüchte.
Die Weinkarte enthält vor allem vollmundige Italiener. Unter den Exklusivitäten befinden sich auch solche vom in den Abruzzen liegenden Weingut des Rennfahrers und Wahlschweizers Jarno Trulli (Formel 1 von 1997 – 2011). Einen wichtigen Platz nehmen die Schweizer Weine ein, vor allem jene aus der nahen Bündner Herrschaft.
Das Restaurant Trocadero befindet sich am Dorfeingang von Bad Ragaz. Es ist bei Einheimischen und Stammgästen aus nah und fern beliebt. Auf der Terrasse kann man im Sommer erfrischende Getränke und kleine Köstlichkeiten geniessen.
Zum Badekurort wurde die am Fusse des Pizols liegende Rheintaler Gemeinde im 19. Jahrhundert, als das Quellwasser von Bad Pfäfers (Taminaschlucht) nach Ragaz geleitet wurde. Kein Geringerer als der Arzt und Philosoph Paracelsus, der als erster Badearzt in Pfäfers gewirkt hatte, belegte die heilende Wirkung der schon Jahrhunderte zuvor bekannten 37 °C warmen Quelle. Zu den berühmten Kurgästen gehörte Johanna Spyri, die sich oft in Bad Ragaz aufhielt und hier ihre Heidi-Bücher schrieb.